Königsbühel – Ein Blick in die Geschichte und die Bucklige Welt

An der 5. Station des Naturentdeckerweges geht es um Geschichte und Geologie.

Die Infotafel der Station gibt es hier zum Download: Königsbühel – Ein Blick in die Geschichte.

Historisch verlief hier die Grenze zwischen Ungarn und Österreich. Am „Königsbühel“, auch „Königsbichl“ oder „Königsbügl“ genannt, dürfte sich schon im 13. Jh. ein Grenzposten des deutschen Königs befunden haben. Auch Schölderl, der Name der nächstgelegenen Siedlung in der Gemeinde Schwarzenbach, deutet auf eine Grenzwache hin. Ältere Schreibweisen des Ortsnamens sind „Schildern“ und „Schilderl“.

Geschichte

Rund 1,7 km vom Ortszentrum von Sieggraben entfernt, liegt das archäologische Freilichtmuseum Schwarzenbach. Auf diesem „Burgberg“ konnte eine Besiedlung von ca. 3000 v.Chr. bis um das Jahr Null nachgewiesen werden. Bereits in der Jungsteinzeit (Neusteinzeit, Neolithikum), um 3000-2400 v. Chr., war die Kuppe des Burgberges besiedelt. Diese Epoche liegt am Übergang von Jäger- und Sammlerkulturen zu Hirten- und Bauernkulturen. In dieser Zeit wurde häufig auf natürlich geschützten Höhen gesiedelt. Die Siedlungen waren meist klein, aber manchmal durch Befestigungen gesichert.

In der Eisenzeit, um das 2. Jh. v. Chr., entstand hier eine der größten stadtartigen Siedlungen der Kelten des Ostalpenraumes, welche ca. 15 ha groß und durch eine bis zu 10 m hohe Wallanlage geschützt war. Hier wohnten keltische Adelige, Händler, Handwerker und Bauern und produzierten verschiedenste Gegenstände aus Bronze oder Eisen. Die Oberpullendorfer Bucht war damals ein Zentrum der Eisengewinnung, was das Gebiet für die Römer interessant machte. Mit der Eingliederung ins Römische Reich ca. 15 v. Chr., endet die Eisenzeit und zugleich die Besiedelung in diesem Areal.

Im archäologischen Freilichtmuseum Schwarzenbach wurde ein Teil der Siedlung rekonstruiert. Das Gelände bietet einen spannenden Einblick in das Leben vor über 2000 Jahren.

Geologie und Geografie

Der nördlich von Sieggraben liegende Sieggrabener Sattel bildet den Übergang vom Rosaliengebirge im Westen, zum Ödenburger Gebirge im Osten. Der 650 m hohe Sieggrabener Kogel gehört zum Rosaliengebirge, das aus geologischer Sicht Teil der Buckligen Welt ist. Der Sieggrabener Sattel trennt geografisch das Nord- vom Mittelburgenland. Die südlich des Sattels liegende Gemeinde Sieggraben gehört geografisch zum Mittelburgenland, politisch als Teil des Bezirks Mattersburg jedoch zum Nordburgenland. Die sanft gerundeten Kuppen, die Höhen von bis zu 900 m erreichen, geben der Buckligen Welt ihren Namen. Die Bucklige Welt, das Rosaliengebirge und das Ödenburger Gebirge gehören zu den östlichsten Ausläufern der Zentralalpen.

Vorherrschende Gesteine in der Buckligen Welt sind Grobgneis, Glimmerschiefer und Quarzite, diese bedingen auch die typische Ausformung der Landschaft. Im Bereich Schwarzenbach – Sieggraben liegen die so genannten „Sieggrabener Einheiten“ mit ihren besonderen Gesteinen, diese sind z.B. am Sieggrabener Kogel zu finden. Vor ca. 18 Mio. Jahren drangen mehrmals Meeresbuchten in die Bucklige Welt ein. Vom sich hebenden Alpenrand wurde Gesteinsmaterial antransportiert und in den Becken ablagerten. In der Eiszeit war die Bucklige Welt ohne Eisbedeckung.

Quellen: Gemeinde Schwarzenbach, www.celtovation.at, Erläuterungen zur Geologischen Karte Burgenland, Wikipedia
Konzeption & Text: Projektberatung Schlögl & Ingenieurbüro Holler | Fotos: C. Holler

Neugierig auf weitere Infos?

Das archäologische Freilichtmuseum Schwarzenbach:

Informationen über das archäologische Freilichtmuseum und die dortigen Angebote für Klein und Groß findest du hier: https://www.keltendorf-schwarzenbach.at/freilichtmuseum/

Weitere Infos zur Geologie des Burgenlandes:

Konzeption & Text: Projektberatung Schlögl & Ingenieurbüro Holler | Fotos: C. Holler